Was bedeutet Eigenkapital bei einer Immobilienfinanzierung?
Wichtig beim Kauf und beim Bau einer Immobilie
Egal ob Sie ein Haus bauen oder eine Wohnung kaufen wollen – das Thema Eigenkapital ist die Basis jeder Finanzierung.
Damit ist das Geld gemeint, das Sie selbst einbringen: Ersparnisse, Bausparguthaben, ein schon bezahltes Grundstück oder auch Geldanlagen, die schnell verfügbar sind.
Je mehr Eigenkapital Sie einsetzen, desto besser sind in der Regel die Konditionen:
- Sie zahlen niedrigere Zinsen,
- die monatliche Rate fällt geringer aus,
- und Sie sind für Banken ein attraktiverer Kunde.
Als Faustregel gilt: Mindestens 20 % Eigenkapital sind sinnvoll, besser 30 % oder mehr.
Beim Kauf:
Nehmen wir an, die Wohnung kostet 300.000 €. Dazu kommen die Erwerbsnebenkosten:
- Grunderwerbsteuer: 6,5 % = 19.500 €
- Notar & Grundbuch: 2 % = 6.000 €
- Makler: 3,57 % = 10.710 €
- Gesamtkosten: 336.210 €
Sie bringen 100.000 € Eigenkapital mit. Das bedeutet: Die Bank finanziert 236.210 €.
Wichtig: Banken setzen das Verhältnis von Darlehen zu Kaufpreis (nicht zu den Gesamtkosten!) ins Verhältnis.
- Kaufpreis: 300.000 €
- Darlehen: 236.210 €
- Beleihungsauslauf: ca. 79 %
Beim Neubau:
Angenommen, das Grundstück ist bereits vorhanden – z. B. schon früher gekauft oder innerhalb der Familie übertragen.
- Wert Grundstück: 200.000 €
- Hausbaukosten: 400.000 €
- Baunebenkosten (z. B. Architekt, Genehmigungen): 50.000 €
- Außenanlagen: 20.000 €
- Gesamtkosten: 670.000 €
Da das Grundstück bereits im Besitz ist, wird es von der Bank als Eigenkapital anerkannt.
Das heißt: 200.000 € Grundstückswert + 50.000 € echtes Eigenkapital vom Kunden = 250.000 € Eigenkapital. Die Bank finanziert also nur noch 420.000 € (für Haus, Nebenkosten, Außenanlagen).
Der Beleihungsauslauf sinkt dadurch deutlich – und genau dieser Wert entscheidet über den Zinssatz.
😎 Unser Tipp: Kalkulieren Sie Ihr Eigenkapital sorgfältig – und behalten Sie immer ein kleines Polster für Unvorhergesehenes.