Wie stuft die Bank mich als Geschäftsführer meiner GmbH ein angestellt oder selbstständig?

Bei einer Finanzierung ist diese Frage wichtig, weil sie entscheidet, wie Ihr Einkommen bewertet wird. Nicht jeder Geschäftsführer gilt automatisch als Angestellter. Es kommt auf die Beteiligung und den Einfluss an.

So sehen Banken das

Sind Sie Gesellschafter Geschäftsführer und halten mehr als 50 Prozent der Anteile, werden Sie in der Praxis meist als selbstständig eingestuft. Die Bank prüft dann vorrangig die Ertragskraft der Firma sowie Ihre Entnahmen und Bezüge ähnlich wie bei Selbstständigen.

Halten Sie 50 Prozent oder mindestens 25 Prozent mit Sperrminorität und tatsächlichem Einfluss, stufen viele Banken Sie ebenfalls als selbstständig beziehungsweise unternehmerisch ein. Maßgeblich ist, ob Sie Entscheidungen blockieren oder steuern können.

Halten Sie deutlich weniger als 50 Prozent und haben keine Sperrminorität, gelten Sie in der Regel als Angestellter. Dann zählt Ihr Geschäftsführergehalt wie ein normales Einkommen, solange es regelmäßig gezahlt wird und die Firma wirtschaftlich tragfähig ist.

Ein Fremdgeschäftsführer ohne Anteile wird als Angestellter behandelt.

Worauf Banken achten

Auch wenn Sie offiziell angestellt sind, schaut die Bank, ob Ihr Gehalt realistisch und dauerhaft gesichert ist. Bei Ein Personen GmbHs und kleinen GmbHs fließt die Prüfung der Firmenzahlen immer stark mit ein.
Für die Einstufung und Einkommensbewertung verlangt die Bank häufig Anstellungsvertrag, Gesellschafterliste und Gesellschaftsvertrag sowie aktuelle Abschlüsse und BWA.

Mini Beispiel

Herr Vogt hält 75 Prozent an seiner GmbH. Die Bank bewertet ihn als selbstständig und prüft ausführlich die Zahlen der GmbH.
Frau Klein hält 30 Prozent ohne Sperrminorität. Sie wird als Angestellte behandelt.
Herr Müller hält 25 Prozent plus Sperrminorität und kann Beschlüsse blockieren. Die Bank stuft ihn als selbstständig ein.